Arbeitet das Gehirn wie ein Computer?
Das Spezifische an neuronalen Netzen ist besonders gut erkennbar, wenn man die Arbeitsweise von herkömmlichen Computern mit derjenigen eines menschlichen Gehirns vergleicht. Wie eingangs erwähnt, herrscht heute die bildhafte Vorstellung des Gehirns als Computer vor.
Zwischen den Prozessen im Gehirn und in einem Computer gibt es jedoch einige wichtige Unterschiede:
- Der Computer kann sich zu jedem Zeitpunkt nur mit wenigen Informationseinheiten beschäftigen, während das Gehirn mehr als eine Milliarde Informationseinheiten gleichzeitig verarbeiten kann (hoch parallele Datenverarbeitung).
- Das Gehirn verarbeitet Daten mehrheitlich analog, der herkömmliche Computer kann jedoch nur digitale Daten verarbeiten; die Informationen müssen also alle in einen Code von 0 oder 1 umgewandelt werden.
- Das Gehirn kann viel besser als ein Computer eine Abbildung auch dann erkennen, wenn Einzelteile fehlen oder fehlerhaft sind.
- Beim herkömmlichen Computer sind Datenverarbeitung und Datenspeicherung räumlich getrennt, so dass die Daten im Arbeitsprozess immer hin und her geschoben werden müssen. Im Gehirn sind aber Informationsverarbeitung und -speicherung sehr eng verknüpft; an jedem Ort, wo Datenverarbeitung geschieht, können auch Daten gespeichert werden.
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